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Netzschwimmer vergangener Tage

In der Ausstellung zur maritimen Kultur im Seefahrerhaus in Sellin, befinden sich in der Abteilung zur Geschichte der Fischerei auf Rügen, grüne Glaskugeln und Holzflotts. Beide Objekte sind sogenannte Netzschwimmer, d.h. sie werden an der Oberkante des Netzes befestigt und dienen dazu dem Fischernetz Auftrieb zu verleihen, um es an der Wasseroberfläche zu halten.

Im Jahre 1840 erfand der Norweger Christopher Faye, ein Kaufmann aus Bergen die Glasfischer. Schon einige Jahre später, im Jahre 1844, wurden diese Glaskugeln auch von Fischern bei der großen Kabeljaufischerei benutzt. Die meist dunkelgrünen oder farblosen Glaskörper gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Dabei sind viele in Form einer Kugel, einige andere haben die Form eines Weinbouillons. Die Größe der Glaskörper variiert dabei von wenigen Zentimetern bis zu fast 30 Zentimetern. Heutzutage sind diese Glaskörper als Sammlerobjekte sehr beliebt.

In unserer Ausstellung sind weitere Netzschwimmer, die Holzflotts zu finden. Bis ans Ende des 19. Jahrhunderts wurden diese Holzflotts in der Fischerei genutzt.

Auf ihnen sind Einritzungen, Monogramme und Jahreszahlen zu sehen. Bei den Einritzungen und Monogrammen handelt es sich um sogenannte Fischerei- oder Hausmarken. Mit ihnen wurde der Besitzer des Netzes bestimmt. Entstanden sind diese Einritzungen wahrscheinlich aus Runen und wurden innerhalb der Familie weitergegeben. Jeder weitere männliche Nachkomme hat dieses Zeichen mit einer zusätzlichen Ritzung erweitert. An der südlichen Ostseeküste, so auch auf Rügen, Hiddensee oder dem Darß waren diese Marken weit verbreitet und waren bis ans Ende des 19. Jahrhunderts geläufig. Heutzutage findet man diese Hausmarken an den Dachbalken und Türen alter Häuser sowie alten Grabsteinen.

In unserer Ausstellung zur Seefahrer- und Fischereigeschichte finden Sie weitere spannende Objekte aus alten Zeiten.